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Wo die wilden Maden graben

Roman

Erschienen am 03.05.2021
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783955751494
Sprache: Deutsch
Umfang: 240 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 20.3 x 13.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

2007 erschien mit 'Wo die wilden Maden graben' der Debütroman von Thorsten Nagelschmidt; seinerzeit noch unter seinem Kurznamen Nagel. Und wie in seinem großartigen, 2020 vorgelegten Roman 'Arbeit', in dem er als Chronist die Geschichten der Menschen erzählt, die das Nachtleben überhaupt erst ermöglichen, berichtet Thorsten Nagelschmidt bereits im Erstling von den Höhen und Tiefen des Lebens in der sogenannten Kreativwirtschaft. Nur dass er in 'Wo die wilden Maden graben' seinen Protagonisten, einen Sänger und Musiker einer Punkrockband auf Erfolgskurs, in den ganz persönlichen Momenten zwischen Euphorie und Langeweile, zwischen Glamour und Monotonie schildert.

Autorenportrait

Thorsten Nagelschmidt, 1976 in Rheine geboren, ist Schriftsteller, Musiker und Ku¨nstler. Er ist Sa¨nger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter. Unter seinem Kurznamen Nagel vero¨ffentlichte er die Romane »Wo die wilden Maden graben« (Ventil 2007) und »Was kostet die Welt« (Heyne 2010) sowie die Sammlung von Fotos & Storys »DriveBy Shots« (Ventil 2015). Seit 2007 gab er Hunderte von Lesungen in Deutschland, O¨sterreich und der Schweiz und unterstu¨tzte internationale Autoren wie Irvine Welsh und John Niven auf deren Lesereisen. 2018 erschien sein Roman »Der Abfall der Herzen« und 2020 »Arbeit« (beide S. Fischer).

Leseprobe

'Dies war meine zwölfte oder fünfzehnte, je nachdem, wie man zählt, vielleicht sogar zwanzigste Tour mit einer, meist meiner, Punkrockband. Hunderte von Einzelkonzerten und Festivals nicht mitgerechnet. Ich war in Pkws auf Tour, manchmal zu fünft mit den Gitarren auf den Knien, in klapprigen Bussen mit Löchern in den Türen, in nicht mehr so klapprigen Bussen mit 220-Volt-Stromanschluss, DVD-Player und Fernseher, in Bullis, Sprintern, Zügen und Nightlinern. Man könnte meinen, ich sei nicht nur im Losfahren, sondern auch im Heimkommen ein alter Hase, aber ich stürze jedes Mal wieder völlig unvorbereitet in den Alltag zu Hause. In einen Alltag, der in meinem Fall die Ausnahmesituation ist, denn Alltag, das ist Tour: siebzehn Uhr Soundcheck, neunzehn Uhr Essen, zwanzig Uhr Türen auf, einundzwanzig Uhr Warmsingen, zweiundzwanzig Uhr auf die Bühne, halb zwölf Saufen, hier der Plan zum Hotel, du hast ein Zimmer mit Mario, Frühstück gibt's bis um zehn, Abfahrt um elf.'

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