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Johan Huizinga, Deutschland und die Deutschen

Begegnung und AuseinanderSetzung mit dem Nachbarn, Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas 23

Erschienen am 25.12.2010, 1. Auflage 2010
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783830924463
Sprache: Deutsch
Umfang: 324 S.
Format (T/L/B): 2.4 x 24 x 17.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Im Rahmen von Untersuchungen zum niederländischen Bild von Deutschland und den Deutschen lässt sich das Werk des Kulturhistorikers Johan Huizinga (1872-1945) als ein gewichtiger Beitrag zu Charakter und Variabilität ebendieses Bildes einfügen. Als Kulturhistoriker und -kritiker verfolgte und kommentierte er die Geschehnisse östlich der Grenze. Seine Beurteilung der Entwicklung ging dabei aus von einer tiefen Bindung an die Besonderheit der Kultur des eigenen Landes. Auf der Basis seines nationalen Selbstverständnisses entstand ein differenziertes Bild von der deutschen Kultur. Nach dem Ersten Weltkrieg unterhielt er vielfältige Kontakte mit deutschen Wissenschaftlern und beeinflusste durch Werke wie "Herbst des Mittelalters" oder die Biografie von Erasmus von Rotterdam den wissenschaftlichen Diskurs in Deutschland. In den dreißiger Jahren galt er als früher Kritiker des Nationalsozialismus auf niederländischer Seite, insbesondere durch sein Werk "Im Schatten von Morgen", mit dem er die Defizite der europäischen Kulturentwicklung verdeutlichte. Nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande wurde er zunächst im Lager St. Michielsgestel gefangen gehalten und durfte später unter strengen Auflagen in das nahe der deutschen Grenze gelegene De Steeg gehen. Hier schrieb er sein letztes Werk, "Geschändete Welt", mit dem er versuchte, die Chancen einer kulturellen Wiederherstellung Europas aufzuzeigen. Der vorliegende Band beschreibt nun nicht nur den Beitrag Huizingas zum niederländischen Bild vom deutschen Nachbarn - und insofern enthält er eine weiterführende Deutung seines Werkes -, sondern legt zugleich auch die deutsche Rezeption seines Werkes vor und nach 1945 vor.

Autorenportrait

Christian Krumm, geboren 1977 in Krefeld, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Niederländische Studien an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2005 ist er dort als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Landesgeschichte der Rhein-Maas-Region beschäftigt. Forschungsschwerpunkte: Regionalgeschichte und Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

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