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Das Prinzip Verantwortung 2

Tragweite und Aktualität einer Zukunftsethik, Kritische Gesamtausgabe der Werke von Hans Jonasm Philosophiesche Hauptwerke I/2, Zweiter Teilband

Erschienen am 02.03.2017
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783793098751
Sprache: Deutsch
Umfang: LXVIII, 774 S.
Format (T/L/B): 5.5 x 23.5 x 16.4 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

In diesem Band konkretisiert Jonas sein Verantwortungsprinzip. Schon 1968 formuliert er es und plädiert für eine 'healthy fear of our own >Promethean< power'. Gegenüber Adolph Lowe (Löwe) entwirft er eine Wirtschaftsethik der Zukunftsverantwortung. Denn eine wertfreie Ökonomie und ihre prinzipienlose Konsum- und Wachstumsorientierung bringe die Umwelt '>to the point of collapse<' (Barry Commoner). In den achtziger und frühen neunziger Jahren differenziert der nunmehr vielgefragte Denker seine Zukunftsethik - im Diskurs mit Managern (z. B. von Siemens und Pharmaindustrie), mit Soziologen wie Ulrich Beck, mit Politikern, Politologen und Juristen wie Ernst Benda, mit Theologen wie Hans Küng und Wolfgang Huber, mit Philosophen wie Karl-Otto Apel, Hans Lenk und Vittorio Hösle, zudem mit Publizisten wie Gräfin Dönhoff. Wir verfolgen, wie Jonas das Bewußtsein einer allgemeinen Mitverantwortung bildet: angesichts von Klimakatastrophe, Massenflucht und Bevölkerungsexplosion, ja, angesichts der Gefährdung von Schöpfung und Menschenwürde (z. B. durch Gentechnologie). Sein Argument und Engagement sind auch politisch brisant: Im Deutschen Bundestag wird um die Auslegung seines Prinzips Verantwortung gestritten, führende Sozialdemokraten von Hans-Jochen Vogel über Volker Hauff bis zu Kanzler Helmut Schmidt buchstabieren Jonas' Ethik, Hans Dietrich Genscher vertritt eine 'Erdenbürgerstrategie in nachbarschaftlicher weltweiter Verantwortungspolitik - in Übernahme der Thesen des jüdischen Religionsphilosophen Hans Jonas'. 1987 leitet die UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung aus dem Prinzip Verantwortung den ökopolitischen Leitbegriff sustainable development ab. Seit Richard v. Weizsäcker berufen sich die deutschen Bundespräsidenten auf Hans Jonas als Kronzeugen einer verantwortlichen Erdpolitik.

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